Sie: rote lange Haare, gertenschlank, 1,83m groß, wirklich perfekt gekleidet → einfach bildschön & selbstbewußt!
Ich: Straßenköterblond mit ein paar Strähnchen, ein paar Pfund zu viel, unscheinbar, unsicher → normaler Durchschnitt & unglücklich!

2011 war wohl das schlimmste Jahr in meinem Leben.
Nach einer Fehlgeburt kündigte ich meinen Job als Einkäuferin bei Esprit und probierte mich als Hausfrau. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass mich das nicht erfüllte.
So begann meine Suche nach einer neuen Herausforderung, wobei ich meine Liebe zur Mode und zu Farben und Trends weiterleben wollte. Bei dieser Suche entdeckte ich die Ausbildung zur Farb- und Stilberaterin und war sofort fasziniert von diesem Beruf.

Voll motiviert und sorgfältig zurechtgemacht, startete ich Mitte Januar 2012 in mein neues Berufsleben 2.0.

Die Tür öffnete sich und ich traf auf die oben beschriebene Dame – meine Ausbilderin. Ich wurde schon in den ersten Sekunden direkt ein paar Zentimeter kleiner und verlor jegliches Selbstbewusstsein. Das änderte sich auch im Laufe des ersten Tages nicht mehr, obwohl sie wirklich sehr nett zu mir war. Nach einem kurzen Kennenlernen ging es direkt in das praxisbezogene Arbeiten und das erste Model war ICH!

Die Analyse ergab: falsche Frisur, falsche Haarfarbe, falsches Outfit, falsches Make-up! In meinem Kopf kam an: Ich bin falsch! Ich kann mich nicht lieben!
Mit dieser Erkenntnis fuhr ich total unglücklich und noch unsicherer als ich am Morgen losgezogen war, nach Hause zurück und weinte!
In der Nacht schlief ich kaum, ging im Kopf immer wieder meinen Kleiderschrank durch und machte mich am nächsten Morgen in einem Outfit nach den neusten Vorgaben auf den Weg.

Bei meiner Ausbilderin angekommen, kam der nächste Schock.
Sie hatte ein Model eingeladen, welches ich direkt alleine beraten sollte!  Das war einfach zu viel! Ich fühlte mich total überfordert und brach zusammen.
Schließlich machten wir die Beratung gemeinsam.
Ab dem dritten Tag begann ich, die Beratungen immer mehr allein zu machen – einiges lief gut, manches fiel mir schwer. Aber mit der Zeit wurde ich immer sicherer und fand auch die Freude wieder, die mich zu diesem Beruf gebracht hatte!

Ich selbst versuchte, am Anfang meine Ausbilderin optisch zu kopieren und entfernte mich dabei immer weiter von mir. Wir waren einfach zwei ganz verschiedene Typen.
Aber auch das lernte ich irgendwann und dieser Weg hat mir letztendlich gezeigt, nicht nur, was mir steht, sondern auch, wofür ich stehe!
Ich habe mein „ICH“ wieder in mir gefunden, mich wieder in mich verliebt, trotz ein paar Problemzonen, immer noch blond und ohne Kunstnägel – ich bin eben unperfekt – perfekt!

Und genau dieses Gefühl möchte ich meinen Kund*innen vermitteln und sie begleiten auf dem Weg, sie selbst zu sein und sich wieder zu lieben!
So wie mein Firmenname sagt: Be You!