Jenseits von Afrika versus Print-Dschungel – die Sommermode 2020
Im Juli stand ein Termin der besonderen Art auf dem Programm der Stilexpertinnen Andrea Knoll und Sandra Garvens . Sie reisten nach Berlin, denn die Fashion Week rief, um die neusten Trends für Frühjahr/Sommer 2020 zu präsentieren. Hier brandaktuell die neuesten Modehits und exclusiv für alle CorporateColor-Leser, auf was frau bei den neuen Modetrends achten sollte.
Schon bei den ersten Ausstellern wird klar: Es wird bunt! Die vielen bunten Drucke waren für das Auge kaum zu verarbeiten. Überall sah man florale oder geometrische Prints und als Allrounder sind Streifen wieder dabei. Animalprints halten sich noch tapfer bei den Schuhen und den Accessoires, in der Oberbekleidung spielten sie aber eher eine untergeordnete Rolle.
Die Feminität sticht als zweiter Trend ins Auge. Die Kollektionen sind klassischer und eleganter. War im Winter noch alles erlaubt, setzt sich im Sommer die klare Linie durch. Die Fachzeitschrift „Step First View“ bringt es auf den Punkt: Feminine Eleganz und Sinnlichkeit stehen im Mittelpunkt. Beim Schlendern über die Messe „Panorama“, dem Mode-Marktplatz von Marktführern und Newcomern der Industrie und des Handels, fühlen wir uns wie in „Jenseits von Afrika“. Sehr dezente Farben, Seitentaschen, Overalls, der Safarilook ist back.
Auf was Sie bei diesen Modetrends achten sollten
Beim Blick auf die Kollektionen steht bei uns auch immer eine fachliche Einschätzung im Vordergrund: Was bedeuten die neuen Trends für unsere Kundeninnen? Wer kann was am besten tragen? Deshalb hier eine Kurzexpertise, damit Sie das Passende aus den Modehighlights für Ihren Typ auswählen:
Thema florale/geometrische Prints: Achten Sie hier auf die Printgröße – zu kleine Prints können vom Gesicht ablenken und Sie überstrahlen, zu große Prints erdrücken beispielsweise bei kleinen Gesichtern. Unser Tipp: Muster, welche die Formen Ihres Gesichtes widerspiegeln, passen am besten. So wählen Frauen mit Kringellöckchen, einem kleinen Gesicht und rundgebogenen Augenbrauen besser runde, kleine Muster als große geometrische Formen. Verfügen Sie indes über ein eher flächiges Gesicht, können Sie durchaus große Muster tragen. Generell gilt auch: Streifen eher für sportive Frauen, Floral passt zum romantischen Stil.
Thema Safarilook: Bei den Seitentaschen sollten Frauen mit stärkeren Oberschenkeln unbedingt auf die richtige Positionierung achten, damit nicht die stärkste Stelle negativ betont wird.
Hängerchen und Culotte wird man 2020 sehen
In den Kollektionen sind Kleider sehr präsent. Da finden sich neben Hängerchen im Folklorestil und Drucken viele Hemdblusenkleider und Kleider, die die Figur hervorheben – oder auch als neuer Trend über Hosen getragen werden. Somit ist für jeden Figurtypen etwas dabei. Die Hemdblusenkleider zaubern eine wunderschöne Taille, also sehr zu empfehlen für Frauen mit schmaler Taille und ausgeprägter Hüfte. Die Hängerchen setzen hingegen schöne schmale Beine gut in Szene und können ein Bäuchlein gut kaschieren. Bei der Länge der Kleider steht klar die Midilänge (Mitte Wade) im Vordergrund.
Unser Tipp: Bei dieser Länge ist es wichtig, dass der Saum nicht auf der breitesten Stelle der Wade endet, denn gerade mit der neuen bequemen Schuhmode kann das die Beine kurz und kräftig wirken lassen.
Weitere Hosenformen wie die Culotte und die Marlene sind ebenfalls wieder ganz vorne dabei. Mit leichten, fließenden Stoffen wirken sie jetzt luftig. In der unifarbenen Variante erinnern sie an den Safarilook von diesem Jahr. Andere Hosenformen aus dem sportiven Bereich wie zum Beispiel die Joggpant oder schmale Formen mit Galonstreifen spielen keine Rolle mehr.
Wichtig ist bei den weiten Hosenformen, die richtige Kombination mit den Oberteilen. Diese sollten schmal geschnitten sein, denn weit und weit kombiniert macht eine unförmige Silhouette.
Wenn Röcke in den Kollektionen zu finden sind, dann fallen diese eher weit und bauschig aus. Im Gegensatz zu den Wintermodellen werden auch wieder schmale Oberteile dazu kombiniert.
Viele Gegensätze im Farbereich
Neben sehr kräftigen, knalligen Farben, sogar bis hin zu Neon, sind ebenso dezente, schlichte Naturtöne in den Kollektionen zu finden. Man hat das Gefühl, die Designer wollten zwei Welten erschaffen. Einmal laut und bunt und als Gegensatz dezent und schlicht.
Aber die absolute neue Trendfarbe ist Orange! Sie ist überall in den Kollektionen zu sehen. Sehr schön kombinierbar zu dezenten Natur- und Brauntönen. Ob sich diese Farbe allerdings bei uns im Markt durchsetzt wird, ist abzuwarten, da Orange den wenigsten Menschen steht und sich als warme Farbe schlecht mit den kalten Tönen kombinieren lässt. Die meisten von uns sollten auf diese Farbe in Gesichtsnähe auf jeden Fall verzichten.
Die kühlen Gelbtöne bleiben weiterhin, kombiniert mit Flieder oder Royalblau bringt es Frische in die Kollektionen. Weiteres Farbthema: Blautöne, gerne in der Kombi mit Weiß, was edel wirkt oder auch jetzt neu zu schwarz.
Die Schuh-Mode: Es wird bequem
Im Schuhbereich setzen sich ganz klar Sneaker in allen Variationen und bequeme Sandalen im „Birkenstockstil“ durch. Mit der Midilänge nicht immer leicht zu kombinieren, aber auch die Frauen mit etwas kräftigeren Waden finden feinere Riemchensandalen und Keilabsätze, diese kommen wieder stärker. Sie sind zum Kleid und Rock eine sehr schöne Alternative.
Zu den dezenten Natur- und Brauntönen werden bunte Taschen der absolute Hingucker sein und den Look aufwerten. Die Farbenvielfalt ist auffällig. Zudem springen viele Anbieter auf den Zug Nachhaltigkeit, um ein Statement zu setzen. Manche fertigen Taschen aus PET-Flaschen, um Plastikmüll zu recyceln.
Auch bei den Herren wird es bunter und lässiger. Viele Hemden sind mit Drucken versehen. Das Poloshirt ist zurück und war vielfach in den Kombinationen zu sehen.
Anzugshosen bleiben eher schmal und kürzer, sie werden häufig zu Sneakern oder Anzugschuhen getragen. Neu im Sakkobereich sind große Karos. Vielleicht eine Hommage an die Brexit-geplagten Briten …
Unser Fazit zur Messe
Jeder darf sich neu erfinden! Ob der Romantiklook mit Blümchen oder die elegante dezente Klassikerin – es wird für jeden Stil- und jeden Figurtypen etwas dabei sein. Farbenvielfalt und Highfashion oder dezente klassische Zurückhaltung – jeder so wie er mag.
Nach einem sehr aufregenden, spannenden Tag, an dem wir viel gesehen haben, freuen uns schon jetzt auf die Sommerlooks 2020!
Werfen Sie doch noch einmal einen Blick in die Ankündigungen zu diesem Winter, die wir nach unserem Besuch der Fashion Week im letzten Artikel beschrieben haben und vergleichen, was aktuell in den Geschäften hängt:
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Sandra Garvens und Andrea Knoll